Jetzt hab ich aber lange nicht mehr gepostet. Dabei wurde es gar nicht langweilig. Ich habe während des Sommers meinen "Spieltisch" endlich soweit fertiggestellt, das ich ihn nun benutzen kann (siehe unten). Außerdem eine große Figuren- und Hobbyinventur vorgenommen und auch gleich ein bißchen "ausgemistet". Da war nämlich einiges, daß nicht mehr in meine Konzepte passte. Etwa 40-50 sehr alte Fantasy- und Ritterfiguren - die teilweise schon ewig rumlagen - wurden endlich bemalt so daß mein "Bodycount" für dieses Jahr schon jetzt irgendwo zwischen 200 und 300 liegt. Fällt mir ein bißchen schwer mit so vielen neuen Dingen weiter zu machen wenn noch unerledigtes Zeug herumsteht. Geht wohl den meisten so. Aber ich hole massiv auf.
Schließlich habe ich noch zwei 40cm Billyregale mit Glastüren in eine Vigurenvitrine verwandelt. Da fehlen mir zwar noch ein paar zusätzliche Glaseinlegeböden und dazu eine Beleuchtung damit es richtig nett ist, aber die Figuren-Unterbringung ist erstmal gelöst. Bis ich diesen Stauraum voll habe, brauche ich eine Weile.
Mir fehlte schon länger eine ordentliche Spielfläche. Meine alten zusammenschraubbaren Spielplatten, die früher den Spieltisch ausmachten, hatte ich vor Jahren an einen Freund verschenkt wo sie, wie letztens gesehen, auch nur ungenutzt im Hobbyraum rumstehen. Und alles was sonst so da war machte mich nicht wirklich "glücklich". Mein altes GeoHex-Set (geniales Geländebausytem, das nicht mehr hergestellt wird) war mittlerweile den Weg alles irdischen gegangen, die Plastik-Modulplatten von Ziterdes waren irgendwie auch nicht mehr mein Ding und wurden abgegeben. Es war also nichts mehr brauchbares da.
Zwischendurch gab es natürlich auch bei mir den obligatorischen Versuch mit einer Spielmatte. Wenn Sie die letzten Jahre nicht unter einem Stein verbracht haben, haben sie von diesem Spielmatten-Hype in der Wargamer-Szene eventuell was gehört. Und wenn nicht, können Sie das jetzt nachholen, das Netz ist voll davon. Mittlerweile gibts davon auch einiges zu kaufen. In meinem Fall war es eine Matte auf der Basis von stabilem Markisenstoff, bearbeitet mit einem Gemisch aus Sand, Maleracryl und Abtönfarbe. Trockengebürstet mit Abtönfarbe und mit Streu versehen. Das Ergebnis war optisch gar nicht schlecht.
Doch leider hatte die Matte ziemlich ernsthafte Macken. Die schlimmste war die, daß das Ding bei jeder Bewegung oder Benutzung geradezu Unmengen von Krümeln verlor, so daß jeder Einsatz auch mit einer Putzaktion verbunden war. Das hat so schön gerieselt und gestaubt, das nicht nur der Boden sondern auch Stühle, Kleidung usw. jedesmal voll waren. Irgendwann geht einem das so richtig auf die Nerven.
Außerdem wollte ich ausgerechnet bei der Zusammensetzung des Streus für diese Matte unbedingt eine ganz alte Modellbautechnik umsetzen. Von der haben Sie vielleicht auch schon mal gelesen : man sammelt alten Tee, trocknet den und nutzt diesen dann als Streu. Hab ich gemacht. Schien auch zuerst gar nicht schlecht zu sein. Blöd nur das ich auch Reste von Fenchel-Tee dazwischen hatte. Und der hatte sich entschlossen für immer und ewig ein bißchen vor sich hin zu duften. So stand die Matte zusammengerollt in der Nische hinter einem Schrank, sank immer mehr zusammen, rieselte dabei kräftig vor sich hin und verströmte einen leichten aber nervigen Kräutergeruch...einfach herrlich...
Als sie dann auch nicht mehr zu den vorhandenen Tischen passte weil ich ein bißchen umgebaut habe, war der Moment gekommen wo ich die "Schnauze voll hatte". Weg mit dem Ding. Was anderes musste her. Etwas, das nicht rieselt, Falten wirft und vor allem nicht vor sich hin müffelt. (Ja, ich gebs ja zu, das mit dem Fenchel war mein Fehler...)
Ich entschied mich wieder etwas aus Holz zu machen, daß ich nach Art meiner alten Spielflächen auf einen Tisch aufsetzen kann. Heraus kam eine Spielfläche aus vier Segmenten, die man mit Hilfe von anschraubbaren Leisten miteinander verbinden kann. Das Ganze auf der Oberseite mit einem Rahmen versehen, den ich im 10cm Abstand schwarz-weiß gestrichen habe. Ein bißchen mit dem Gedanken an alte Landkarten, vor allem aber auch um Positionen (für Aufstellung oder je nach Anwendung für Reichweitenmessung) auf der Spielfläche zu bestimmen. Die Umrandung dient außerdem als Halterung für die Einlagen, mit der ich das Innere der Spielfläche gestalten wollte.
Wie diese Einlagen aussehen sollten wusste ich eine ganze Zeit lang nicht. Zuerst dachte ich an Elemente die ich mit Grasfolie überziehen würde. Das wäre gegangen, aber nach meiner Erfahrung rieselt auch Grasfolie. Die stammt nämlich aus dem Modellbahnbereich und ist gar nicht dazu gedacht das man darauf ständig irgendwas hin- und her schiebt. Sie hält zwar schon was aus, ist aber nicht abriebfest und war auch nie dafür gedacht. Sie soll eigentlich nur fest verbaut und dann in Ruhe gelassen werden.
Dann sah ich zufällig im Hornbach-Baumarkt graue "Filz"-Fliesen (40x40 cm). Spielflächen, bei denen Teppiche bzw. "Auslegeware" oder ähnliches verwendet worden war, hatte ich ja schon gesehen und schlecht sahen die gar nicht aus. Allerdings würde ich meine noch zusätzlich bemalen. Kurzerhand ausprobiert und den Einsatz dieser Fliesen dann wieder verworfen.
Warum? Die Fliesen erwiesen sich komischerweise als nicht völlig gleichmäßig dick. Das sah man schon beim Aufkleben. Zwar ist auf der Unterseite eine Markierung für die Verlegerichtung aufgedruckt und an die habe ich mich natürlich auch gehalten, aber beim Bemalen fielen die Sprünge dann doch auf. Man sah die Nähte überdeutlich und das Anstossen des Pinsels gegen die Ränder verstärkte den Effekt noch. Zu viel Verschnitt gab es wegen der Verlegerichtung nebenbei auch noch.
Nächster Versuch: Im Tedox-Baumarkt entdeckte ich ähnlichen grauen "Filz", allerdings in Form einer 75cm breiten Rolle. (laufender Meter für 6,- Euro) Ich konnte so also ein ganzes Einlagebrett für meinen Tisch in einem Stück bekleben. Das reduziert die evtl. sichtbaren Kanten auf die Ränder der 50cm x 100cm großen Einlagebretter.
Gesagt, getan. Bemalt hab ich sie dann mit Abtönfarbe (Swingcolor: "Umbragrün") und mit hellem Braun (Alpina, ohne Bezeichnung) und einem helleren grün (Swingcolor : "Forstgrün") etwas nachgebürstet. Das Ergebnis ist meiner Meinung nach gut, im Moment aber noch etwas zu dunkel. Da geht also vielleicht noch was. Das Material erwies sich als sehr dankbar und nahm die Farben sehr gut an. Ein Problem war, daß ich ein Endstück erwischt hatte. Beim Auftragen der Farbe hoben sich da, wo auf die Rolle beim Liegen Druck ausgeübt worden war, die Fasern an. Und eines der vier Einlegesegmente zeigte aus mir noch nicht ganz erklärbaren Gründen generell die Tendenz, die Fasern anzuheben während das bei den anderen nicht so war. Da dieses Element das erste Stück war, das ich ausprobierte, habe ich evtl. mit zu viel Farbe, d.h. zu feucht gearbeitet, bei den anderen 3 Elementen am nächsten Tag scheinbar anders. Oder ich habe die andere Seite des Materials benutzt. Merke : immer alles in einem Rutsch machen und nichts verdrehen. Auch solche Produkte haben u.U. Eigenschaften die man mit dem bloßen Auge nicht sehen kann.
Der Filz geht, da kann man was mit anfangen. Ein dünner Teppich/Auslegeware mit einer amorphen Faser-Oberfläche - also ohne erkennbare Rippen oder Webrichtungen - wäre wahrscheinlich auch gegangen. Wenn ich es nochmal machen würde, würde ich den Filz evtl. nicht sofort aufs Holz kleben sondern erst vorher bemalen und später montieren. Also wenn ich gesehen habe, das es gleichmäßig aussieht. Ich hab den Filz übrigens mit Sprühkleber aufgeklebt ("Permanent", Marke "Wilckens", auch von Tedox), aber der verband das von mir benutze Holz (MDF,3mm) nicht verlässlich mit dem Filz. Schuld daran war wahrscheinlich der Filz, der in diesem Fall ja aus Kunststoff besteht und dessen Fasern evtl. einfach zu glatt sind. Nachträglich kann ich sagen : Am besten mit Leim arbeiten, aufspachteln oder mit dem sehr großen Pinsel auftragen. Mit Leim habe ich auch die losen Ränder nachgeklebt und das hält sehr gut. Teppichkleber wäre evtl. auch nicht verkehrt gewesen.
Reste vom Filz wurden schließlich noch dafür benutzt, die Unterseite der Tischelemente und die hölzernen Verbindungsleisten zu polstern, so das der Tisch, auf den das Ganze gesetzt werden soll, keinen Schaden nimmt. (Gut für den Hausfrieden und auch den Geldbeutel.) Weitere Reste werden noch für Grasflächen auf Hügeln usw. verarbeitet.
Es ging mir um eine stabile und belastbare Spielfläche die leicht auf- und abbaubar und gut verstaubar ist. Ziel erreicht. Der Test ergab : Aufbauzeit 12 Minuten.
Jetzt schwirrt mir noch die Idee im Kopf herum, das ich mir Segmente (20x20 oder 25x25cm) baue, auf die ich etwas aufwändigere Landschaftsteile modelliere die ich in diesen Tisch einlegen kann. Das wären bei einer Spielfläche von 1x2 Metern dummerweise aber eine ziemlich große Anzahl an Elementen. Je nach gewählter Größe 32-50 einzelne Elemente nur um den Tisch einmal voll zu kriegen. Austauschteile für flexiblere Darstellungen würden die Zahl weiter erhöhen. (als für den Fall das mal kein Fluss oder Strasse vorhanden ist oder mehr davon benötigt wird) Sowas sähe natürlich besser aus, aber "aufgebaute" Platten sind voluminös und deshalb extrem schwer unterzubringen, vor allem wenn man mit dem Platz sparsam umgehen will. Mal sehen, vielleicht finde ich einen Kompromiss. Und wenn nich dann nich.
25
**Gilt für Lieferungen nach Deutschland. Lieferzeiten für andere Länder und Informationen zur Berechnung des Liefertermins siehe hier : Versandkosten & Versandinfo.
Diese Website bzw. das darunter werkelnde Contentmanagement- und Warenwirtschaftssystem wurden auf Debian GNU/Linux Rechnern mit XFCE Desktop entwickelt. Als Sprachen kamen zum Einsatz : HTML, CSS und PHP und ein kleines bißchen Java-Script. Verwendete Werkzeuge : MySQL, Geany, Filezilla, Chromium, Gimp, Inkscape, Libre-Office und nicht zuletzt das gute alte XFCE-Terminal. Alles hand- und hausgemacht - wie es sein muss.
© 1999 - 2022 Ralf Wloka